Samstag, 6. Mai 2017

Rezension: Vernunft & Gefühl

Titel: Vernunft und Gefühl
Autorin: Jane Austen
Verlag: Manesse
Seiten: 416
Preis: 26.95€
Ausgabe: Gebunden
E-Book: 21.99€
Genre: Historischer Liebesroman
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Klappentext:

Jane Austen starb vor 200 Jahren, doch ihre Werke werden inniger geliebt denn je. Schließlich weiß bis heute niemand klüger über die komplizierten Herzensangelegenheiten zwischen Männern und Frauen zu schreiben als die scharfsinnige Britin. In ihrem Roman «Vernunft und Gefühl» verhandelt sie so unterhaltsam wie erhellend die Suche nach dem Menschen fürs Leben.

Temperamentvoll und leidenschaftlich, ist Marianne Dashwood das genaue Gegenteil ihrer älteren Schwester, der beherrschten und vernünftigen Elinor. Dass sich Marianne Hals über Kopf und natürlich unglücklich in den begehrten Frauenschwarm John Willoughby verliebt, erstaunt daher niemanden. Aber auch Elinor erlebt mit dem Mann ihres Herzens eine böse Überraschung, denn «ihr» Edward Ferrars hat einer anderen die Ehe versprochen. Gemeinsam lernen die ungleichen Schwestern mit ihrer Enttäuschung zu leben und nach einer dramatischen Zuspitzung der Ereignisse den Standpunkt der jeweils anderen besser zu verstehen. In der Neuübersetzung von Andrea Ott erstrahlen geschliffener Witz und lebendige Dialoge dieser beliebten Klassikerin in frischem Glanz.


Meinung:

Das Cover gefällt mir unheimlich gut! Das Buch ist meiner Meinung nach sowieso die schönste Ausgabe im deutschsprachigen Raum. Das Cover passt sehr gut zum Buch, da die Frau mit ihrem viktorianischen Kleidungstil genauso aussieht, wie ich mir eine Frau dieser Zeit vorstelle. Außerdem sieht es auch noch sehr elegant aus durch den Sepia Filter, was mir wirklich sehr zusagt. Was man leider auf dem Bild nicht sieht, ist, dass das Cover mit einem Perlglanzschimmer überzogen ist, sodass es immer aufleuchtet, sobald die Sonne darauf trifft, was wirklich bezaubernd aussieht. Das Buch hat wegen dieser tollen Gestaltung einen Ehrenplatz in meinem Regal bekommen!

Zum Inhalt: Marianne und Elinor Dashwood könnten gegenteiliger nicht sein. Marianne ist leidenschaftlich und gibt sehr viel auf ihre Gefühle. Elinor dagegen ist eine beherrschte und ernste Person, die ihre Gefühle oft nicht nach außen hin zeigt. Doch eines haben sie gemeinsam: Sie verlieben sich beide jeweils in einen Mann, der ihnen viel Trauer und Enttäuschung bringt. Beide müssen nun lernen mit ihrem Liebeskummer umzugehen...

Zum Einstieg: Ich war wirklich sehr gespannt auf das Buch, weil ich bis jetzt erst ein Buch der Autorin gelesen habe und das war "Stolz und Vorurteil", was mir unheimlich gut gefallen hat, weswegen ich schon recht hohe Erwartungen an das "Vernunft und Gefühl" hatte. Auf den ersten Seiten wird man erstmal in nüchterner Weise in die Geschehnisse und die Umstände eingeführt, sodass man einen groben Überblick über die Situation bekommt. Schnell lernt man dann auch schon die ersten Charaktere kennen. Mir ist der Einstieg wirklich leicht gefallen und ich wollte einfach nur wissen, wie es weitergehen würde!

Die Charaktere sind meiner Meinung nach wirklich gut ausgearbeitet und man erfährt sehr viel über sie. Besonders die beiden Protagonistinnen haben viel Tiefe. Man lernt sie beide gut kenne und merkt schnell, dass die beiden echt unterschiedlich sind. Marianne ist sehr temperamentvoll und glaubt an die große Liebe. Als sie dann John Willoughby kennenlernt ist es für sie wie Liebe auf den ersten Blick. Manch einer würde auch sagen, dass sie manchmal ein wenig naiv ist. Elinor geht an alle Sachen ein bisschen nüchterner heran und zeigt nach außen hin nicht so offensichtlich, was sie fühlt, denn sie will in öffentlichen Kreisen schließlich Benehmen zeigen. Allerdings gehen auch ihre Gefühle tiefer, als sie zugibt, was sich besonders zeigt, wenn es um Edward geht. Beide Schwestern können viel voneinander lernen und haben doch auch viel gemeinsam, was sich besonders darin zeigt, wie sie mit ihrem Liebeskummer umgehen. Insgesamt mochte ich beide Charaktere sehr gerne und mir war es eine Freunde, die beiden durch ein Wechselbad der Gefühle zu begleiten.

Auch die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet, sodass man deren Beweggründe und Gefühle gut verstehen kann. Besonders gerne mochte ich von den Nebencharakteren Edward, obwohl er auf mich am Anfang etwas kalt gewirkt hat, mochte ich ihn durch das Buch hinweg dann immer lieber, weil er doch viel leidenschaftlicher ist, als ich zu Beginn vermutet hätte.

Die Story hat mich wirklich sehr angesprochen, da ich ja gerne Liebesromane lese und historische Romane gefallen mir ja auch. Da ist das dann natürlich eine sehr gute Mischung. Das Buch ist auch wirklich sehr interessant und konnte mich die meiste Zeit über wirklich gut unterhalten. Besonders die Dialoge haben mir gut gefallen und ich mochte es, dass das Buch auch hin und wieder mal humorvoll ist. Es gibt auch mal die ein oder andere überraschende Wendung, die das Lesen umso interessanter machen. Am besten konnte man die Entwicklung der beiden Dashwood Schwestern über das Buch hinweg betrachten. Und diese Entwicklung war wirklich sehr glaubhaft geschildert. Allerdings hatte das Buch auch ein paar Längen, da an diesen Stellen einfach nicht besonders viel Interessantes passiert ist. Auch der Schreibstil konnte mich wie bei "Stolz und Vorurteil" wieder überzeugen. Jane Austen hat einfach einen ganz besonderen Schreibstil, der sich meiner Meinung nach wirklich gut lesen lässt! Auch wenn das Buch schon knapp 200 Jahre alt ist, kann man es noch wirklich gut auf heute übertragen. Denn die Gefühle bei Liebeskummer waren natürlich auch schon vor 200 Jahren die gleichen. Dadurch hat das Buch auch jetzt noch eine Aktualität und man kann die Gefühle der Protagonisten wirklich gut verstehen.

Das Nachwort von Denis Scheck hat mir übrigens auch nochmal richtig gut gefallen, da man hier ein paar Hintergrundinformationen über Jane Austen bekommt und nochmal dazu angeregt wird, über das Gelesene nachzudenken.

Fazit:

Ein wirklich toller Klassiker, den ich gerne gelesen habe und der mich gut unterhalten konnte. Die beiden Protagonistinnen fand ich wirklich sehr sympathisch und es war mir eine Freude, ihre Entwicklung über das Buch hinweg mitzuverfolgen. Auch die Nebencharaktere sind wirklich gut ausgearbeitet. Die Story fand ich auch sehr interessant und das Buch hatte nur wenige Längen, an denen das Lesen dann doch mal etwas langweilig war. Man kann die Geschichte auch auf heute noch wirklich gut übertragen, auch wenn das Buch schon beinahe 200 Jahre alt ist. Auch der Schreibstil hat mir wieder wirklich gut gefallen. Jane Austen hat einfach eine ganz besondere Art zu schreiben. Insgesamt fand ich das Buch etwas schlechter als "Stolz und Vorurteil", weil mich die Geschichte dort noch etwas mehr fesseln konnte, aber das ändert nichts daran, dass mir dieses Buch trotzdem wirklich gut gefallen hat!

Bewertung:


4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Manesse Verlag und das Bloggerportal für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplar!

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