Freitag, 25. August 2017

Rezension: Für uns macht das Universum Überstunden

Titel: Für uns macht das Universum Überstunden
Autorin: Meredith Walters
Verlag: dtv
Preis: 10.95€
Seiten: 400
Genre: Liebe
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Klappentext:

Ellie McCallum hat keine Zukunft und verdient es auch nicht anders. So sieht sie das zumindest. Denn als Jugendliche hat sie mit ihrer Clique das Haus ihres Mitschülers Flynn in Brand gesetzt. Doch dann taucht er eines Tages wieder auf - Flynn, der Freak, der Junge mit Asperger.

Meinung:

Das Cover finde ich echt hübsch. Es drückt eine gewisse Sehnsucht aus und gerade durch seine Schlichtheit kann es mich überzeugen. Vor allem passt das Cover auch wirklich gut zum Buch.

Inhalt: Ellie hat früher mit ihren Freunden immer Flynn, den Jungen mit Asperger, gehänselt. Sie haben ihn immer "Flynn der Freak" genannt, was ihn in den Wahnsinn getrieben hat und dafür gesorgt hat, dass er regelmäßig in Tränen ausgebrochen ist. Doch Ellie hat immer etwas für diesen Jungen empfunden, wollte es ihren Freunden aber nie eingestehen. Durch einen Unfall hat sie mit ihnen Freunden Flynns Haus abgebrannt. Nun Jahre später begegnet sie Flynn wieder - und all ihre Gefühle kehren mit einer Wucht zurück. Hass, Trauer, Liebe...

Einstieg: Das Buch hat mich schon länger interessiert und ich will es schon lange lesen und jetzt war es dann endlich mal so weit. Das Buch ist immer abwechselnd aus Ellies und Flynns Perspektive geschrieben, wobei Ellies Kapitel in der Gegenwart spielen und Flynns in der Vergangenheit, wodurch man gut den Vergleich zwischen früher und heute ziehen kann. Schon der Prolog konnte mich unheimlich packen und ich hatte einfach richtig Lust auf das Buch, aber ich hatte anfangs so meine Probleme mit der Protagonistin, Ellie, weswegen ich das Buch häufiger dann auch mal zur Seite gelegt habe. Nach 90 Seiten hat sich das gelegt. Das ist aber kein Kritikpunkt, sondern etwas, was das Buch ausmacht. Später gehe ich da noch etwas weiter drauf ein.

Ellie hat in ihrem Leben schon viele schreckliche Dinge erlebt und getan. Sie ist bei Pflegeeltern aufgewachsen und bei ihr wurde eine Bindungsstörung diagnostiziert. Sie war oft gemein zu Flynn, weil sie sich erstens besser gefühlt hat, auf dem Schwachen rumzuhacken und sie von ihren Freunden auch in vielerlei Hinsicht mitgezogen wurde. Auch ihr jetziges Leben hat sie noch nicht wirklich im Griff und lässt sich immer noch von ihrer "Schwester", Dania, und den anderen in ihrer Clique herumschubsen und gerät immer weiter in ein tiefes Loch, bis Flynn auftaucht. Er bewirkt in ihr eine unheimlich große Veränderung und es ist wirklich toll, Ellies Entwicklung im Buch zu betrachten. Auf der einen Seite hasst man sie für alles, was sie getan hat, und auf der anderen Seite beginnt man sie immer weiter zu verstehen und sie in sein Herz zu schließen. So etwas hatte ich noch nie bei einer Protagonistin und deswegen habe ich auch gesagt, dass man dieses Warmwerden mit Ellie nicht als Kritikpunkt auffassen sollte. Denn sie ist eben ein Charakter, den man nicht auf Anhieb versteht. Sie ruft beim Leser widersprüchliche Gefühle hervor und nicht immer kann man alles, was sie tut, nachvollziehen. Doch das ist gerade das Besondere und das was Ellie für mich ausgemacht hat. Sie ist eine wirklich großartig ausgearbeitete Protagonistin.

Flynn hat Asperger und es damit im Leben nicht immer leicht. Er kann Gefühle manchmal nicht ganz nachvollziehen, weiß teilweise nicht ganz, was andere Menschen von ihm wollen, weil er eben anders ist, aber das ist auf gar keinen Fall schlecht. Er ist großherzig, kreativ, leidenschaftlich, schlau und einfach ein toller Mann. Es tut einem im Herzen weh, die Kapitel aus seiner Vergangenheit zu lesen, in denen er so schikaniert wurde für seine Andersartigkeit. Auch er ist ein ganz besonderer Protagonist, den ich unheimlich ins Herz geschlossen habe.

Ellies Clique besteht aus Leuten, die Spaß daran haben, andere Leute runterzumachen, nichts aus ihrem Leben machen und immer nur im Moment leben. Alkohol und Drogen gehören da zum Alltag. Genauso auch bei Danica, die zwar schwanger ist, aber trotzdem nicht mit diesem ganzen Wahnsinn aufhört. Ich wollte sie oft genug schütteln für ihr selbstsüchtiges und unverantwortliches Verhalten. Aber auch diese Charaktere sind super ausgearbeitet und man beginnt sie zu hassen, aber manchmal blickt auch bei ihnen so etwas wie Menschlichkeit durch.

Nachdem ich erstmal im Buch drin war, bin ich auch nicht mehr rausgekommen. Ich habe es dann in einem Rutsch durchgelesen, weil ich mich nicht mehr von den Protagonisten und der Geschichte lösen konnte. Die Story geht einem ans Herz und ist einfach eine ganz besondere Liebesgeschichte. Der Schreibstil hat mir auch sehr zugesagt, sodass ich das Buch schnell und flüssig lesen konnte. Hier erlebt man wirklich eine Achterbahn der Gefühle: Wut, Trauer, Akzeptanz, Freude, Liebe... Ich habe geweint und gelacht bei diesem Buch, weil mich alles so mitgenommen hat.

Fazit:

 "Machmal sagte Schweigen mehr als Worte."
(Seite 299)

Eine Liebe, die sich gegen alle Grenzen wehrt, über alle Fehler hinwegsieht und niemals zerstört werden kann. Ich kann euch allen dieses Buch wirklich nur empfehlen! Es war eine besondere Erfahrung, dieses Buch zu lesen. Man muss sich erstmal darauf einlassen, aber dann wird es der Wahnsinn!

Bewertung:
 
5 von 5 Sternen
 
Vielen Dank an den dtv Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

1 Kommentar:

  1. Hallo Nina,
    wirklich sehr schön geschrieben und ich kann dir nur zustimmen. Für mich ist es auch eine ganz besondere Liebesgeschichte und die Protagonisten fand ich auch total herausgearbeitet.
    Ich hoffe wirklich, man ließt noch mehr von der Autorin :)

    Liebe Grüße
    Tanja

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