Titel: Ich und die Walter Boys
Autorin: Ali Novak
Preis: 9.99€
Verlag: cbt
Seiten: 448
Ausgabe: Broschiert
Genre: Jugendbuch
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Vielen Dank an den cbt Verlag und das Bloggerportal für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplar!
Jackie hasst unvorhersehbare Ereignisse. Als perfekte Tochter hat sie ihr Leben in New Yorks High Society fest im Griff und sonnt sich in der Aussicht auf eine erfolgreiche Zukunft. Doch dann schlägt das Schicksal zu. Mit einer Lawine unvorhersehbarer Ereignisse: 1. Jackie steht plötzlich alleine da. 2. Sie muss zu ihrer Vormundfamilie, den Walters, nach Colorado ziehen. 3. Die Walters haben nicht nur Pferde, sondern auch zwölf Söhne! Mitten in der Pampa, allein unter Jungs von 6 bis 21, für die Privatsphäre ein Fremdwort ist, lautet Jackies erster Gedanke: Nichts wie weg. Und ihr zweiter: Moment ... ein paar der Kerle sehen unfassbar gut aus!
Meinung:
Kommen wir zuallererst wie immer zum Cover. Also das Cover passt auf jeden Fall gut zum Buch, da man hier einen Teil der Walter Boys sieht. Im Hintergrund sieht man ein Mädchen, was Jackie darstellen soll. Allerdings trägt das Mädchen einen kurzen Rock und Cowboystiefel, was einfach überhaupt nicht zu Jackie passt, da sie große Verfechterin von langen Hosen oder Röcken und Seidenblusen ist. Insgesamt finde ich das Cover aber ganz hübsch. Es sieht einfach aus wie ein typisches Jugendbuchcover.
Jackie hat ihre Eltern bei einem Unfall verloren, und muss deswegen nun zu ihrem gesetzlichen Vormund Katherine, eine Freundin ihrer Mutter, ziehen. Das Blöde ist nur, dass sie Katherine in ihrem Leben vielleicht ein oder zweimal gesehen hat. Allerdings offenbart Katherine ihr bald, dass sie zwölf Kinder hat und als wäre das nicht schon schlimm genug, sind elf davon auch noch Jungs (obwohl man Parker eigentlich auch wegen ihres Benehmens als Jungen mitzählen könnte). Jackie ist total geschockt, denn sie war ihr ganzes Leben auf einem Internat für Mädchen. Wie sollte sie denn nun mit 11 Stück auf einmal klarkommen? Zuerst stehen die Jungs ihr auch feindlich gegenüber und sie muss den ein oder anderen Streich über sich ergehen lassen, denn das ist im kunterbunten Hause Walter keine Seltenheit, aber nach kurzer Zeit kommen manche der Jungs aber schon besser mit ihr klar. Allerdings sehen ein paar der Jungs wirklich gut aus und Jackie lässt das ganz und gar nicht kalt...
Ich fange nun mit der Protagonistin des Buches an, aus deren Sicht auch das Buch geschrieben ist. Jackie ist 16 Jahre alt und ein bisschen verklemmt, denn zuvor hatte sie nie großen Kontakt mit Jungs, sondern ist wohlbehütet aufgewachsen. Des Weiteren ist sie wirklich extrem ehrgeizig und will nach der Schule unbedingt nach Princeton. Deswegen lernt Jackie auch sehr viel, was dem Verhalten der meisten anderen
Jungs im Haus total widerspricht, denn die finden, dass es eindeutig wichtigere Dinge als Schule gibt. Jackie ist auch ziemlich stur, was mich zwischendurch ein bisschen aufgeregt hat, weil ich mir manchmal nur dachte: Jetzt mach doch endlich! Ich will euch mal ein Beispiel nennen, damit ihr versteht, was ich meine. Keine Angst, ich werde euch damit nicht spoilern, weil die Szene allgemein nicht so wichtig ist und ich es nur ganz allgemein und kurz erläutere.
Hier ist die Liste, die Jackie von Katherine bekommt, als sie ihr sagt, dass sie 12 Kinder hat:
Also Cole hat sich an ein Seil gehängt und ist dann von einem Vorsprung in Heu gesprungen. Als er dann Jackie aufgefordert hat, es ihm gleichzutun, hat sie erstmal total lange diskutiert, warum sie das nie machen würde, was total unnötig ist, weil man sowieso weiß, dass sie sich an dieses Seil hängen wird. Außerdem war sie dann am Ende sogar noch sauer auf Cole, weil sie sich ja hätte verletzen können. Ja bitte, sie ist in Stroh gefallen, da kann man sich nicht wirklich verletzten. Also so was hat mich echt teilweise genervt, denn das ist nicht die einzige Szene dieser Art.
Außerdem ist Jackie auch noch sehr impulsiv, wenn es um Cole geht, was so gar nicht zu ihrem sonst so kontrollierten Verhalten passt. Teilweise lässt sie sich da ein bisschen sehr leicht von ihm zu irgendetwas überzeugen. Und am besten ist einfach, dass Jackie nur Seidenblusen und so was trägt. Welche 16 Jährige macht so was?
"Jogginghose?", zischte ich. "Hast du mich jemals eine Jogginghose tragen sehen?"
"Eigentlich nicht. Du siehst normalerweise aus wie eine etwas spießige Dame auf dem Weg zur Teegesellschaft."
"Das liegt daran, dass ich so etwas tagsüber nie tragen würde. Die Zeit reicht nie, um mein Qutfit für heute zu bügeln."
Das Zitat ist einfach ziemlich witzig, denn welcher Teenager bitteschön bügelt morgens seine Klamotten. Okay, Jackie kommt aus einem Mädcheninternat und einer reichen Familie, aber trotzdem ist so etwas eher ungewöhnlich.
Insgesamt mochte ich Jackie aber trotzdem sehr gerne, denn obwohl sie ein bisschen spießig ist am Anfang, wird sie immer lockerer und ich mag auch ihren Ehrgeiz. Außerdem hilft sie, egal wo sie gebraucht wird und sie hat ein fröhliches und nettes Wesen. Des Weiteren finde ich, dass sie sehr gut mit der neuen Situation zurechtkommt, denn es muss wirklich sehr schwer für sie sein, ein neues Leben in einem ganz anderen Bundestaat mit so vielen "Brüdern" anzufangen, nachdem ihre Eltern gestorben sind. Sie hat eine wirklich sehr starke Persönlichkeit, und auch wenn ich manches nervig fand, runden diese "Makel" Jackie irgendwie ab.
Auch die Jungs mochte ich alle total gerne. Alle sind total unterschiedlich und die kleinen Walters haben Jackie hin und wieder ein bisschen geärgert, aber auf eine recht niedliche Art und Weise. Besonders gerne mochte ich Nathan, der ein Musikerherz hat und 14 Jahre alt ist und bei den Walters Jackies erster richtiger Freund ist. Er war mir einfach total sympathisch, weil er immer nett zu allen ist und sich so lieb um Jackie gekümmert hat, während alle anderen sie ignoriert haben.
Auch der computerspielsüchtige Alex ist ein netter Kerl und auch er hat sich schnell mit Jackie verstanden. Er hängt zwar ein bisschen viel vorm Computer, aber er ist trotzdem immer freundlich zu Jackie und versucht sogar mit ihr zu Lernen, was allerdings ein bisschen schwierig für ihn ist, da direkt daneben sein Computer sehnsüchtig auf ihn gewartet hat ;)
Der liebe Danny ist auch ein ganz Lieber mit einem weichen Herz, weswegen ich ihn auch sehr gerne mochte. Er lebt einfach fürs Theaterspielen.
Zu guter Letzt möchte ich noch etwas zu Cole sagen. Cole ist ein typischer Weiberheld, hat allerdings Bindungsprobleme und bringt jede Woche ein anderes Mädchen mit nach Hause. Zu Jackie ist er ziemlich nett und verbringt viel Zeit mit ihr. Auch Cole mochte ich sehr gerne, auch wenn ich am Anfang dachte: Ach nee, nicht schon wieder ein Weiberheld. Cole ist allerdings viel mehr und auch Jackie fühlt sich von ihm angezogen, aber Alex lässt sie auch nicht kalt und die anderen Walter Boys sehen auch wirklich gut aus. Was soll sie da nur tun?
Der Schreibstil ist schön flüssig und lässt sich sehr leicht lesen. Ich habe das Buch förmlich verschlungen, weil der Schreibstil einfach ehr fesselnd ist. Der Fokus bei diesem Buch liegt übrigens auf Jackies Liebesleben, was man sich aber auch schon vorher denken konnte.
Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen und es ist eine leichte Lektüre, die man sehr schnell durchgelesen hat, aber mit vielen gut ausgearbeiteten, verschiedenen und sympathischen Charakteren. Auch die Protagonistin ist super. Klar, das Buch ist nichts, was man noch nie gelesen hat, aber die Umsetzung ist einfach sehr gelungen und ich lese solche Jugendbücher sehr gerne.
Bewertung:
4,5 von 5 Sternen